Bedeutung und Messung der Pulswellengeschwindigkeit
Die Bedeutung des Blutdrucks für die Gesunderhaltung des Herzkreislaufsystems und die wichtigsten Methoden zur Blutdruckmessung kennt jeder gesundheitsbewusste Mensch. Hingegen sind die Begriffe Pulswellengeschwindigkeit und Pulswellenanalyse für viele Menschen Fremdwörter, die sie noch nie etwas gehört haben und deren Bedeutung sie nicht kennen. Das mag möglicherweise darin begründet liegen, dass es bis vor einigen Jahren kein Verfahren gab, welches die Pulswellenanalyse ohne viel Aufwand und ohne körperlichen Eingriff ermöglichte.
Das hat sich mittlerweile geändert. Deshalb setzen heute zunehmend mehr Internisten und Hausärzten die Pulswellenanalyse zur Früherkennung von Bluthochdruck ein. Was das genau bedeutet und welche Vorteile diese Untersuchung bietet, erfahren Sie jetzt.
Welchen Sinn hat die Pulswellenanalyse?
Mit zunehmendem Alter und mit steigender Zahl verschiedener Risikofaktoren nimmt die Elastizität der Gefäße, einschließlich der Aorta ab. Anders ausgedrückt: Die Gefäße versteifen. Umgangssprachlich wird dieses Phänomen häufig als Gefäßverkalkung oder als Arteriosklerose bezeichnet. In Wahrheit ist dieses Phänomen jedoch viel komplexer:
Je steifer die Gefäße werden, umso schlechter transportieren sie das Blut. Der Grund liegt darin, dass sich die Druckwelle, die mit jedem Herzschlag aufgebaut wird, nicht mehr optimal in den Gefäßen fortpflanzen kann. Schlimmstenfalls reflektiert die Druckwelle in die Aorta zurück. Dadurch steigt der Druck im Gefäß an, was zu einer höheren Belastung des Herzens führt.
Die im Gefäß fortschreitende Druckwelle bezeichnen Mediziner als Pulswelle und die Geschwindigkeit, mit der sich diese Welle vorwärtsbewegt als Pulswellengeschwindigkeit. Die Messung und Auswertung dieses Parameters liefert genaue Aussagen über etwaige Veränderungen bezüglich der Druckverhältnisse. Im Ergebnis kann ein Mediziner anhand der Auswertung der Daten aus der Pulswellenanalyse ein mögliches Krankheitsrisiko des Herz-Kreislauf-Systems rechtzeitig erkennen und eine geeignete Therapie einleiten, bevor es zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen kommt.
Wie erfolgt die Messung der Pulswellengeschwindigkeit?
Das Gerät, mit dem der Arzt eine Pulswellenanalyse vornimmt, heißt Vascularexplorer. Sowohl rein optisch als auch bezüglich der Funktionsweise ähnelt es einem Blutdruckmessgerät. Mittels Manschetten zeichnet das Gerät Pulswellensignale in den Arm- und Beinarterien auf. Aus den gemessenen Werten berechnet ein Computerprogramm die Pulswellengeschwindigkeit in der herznahen Aorta.
Während blutdruckgesunde Menschen mit elastischen Gefäßen eine mittlere Pulswellengeschwindigkeit von 5 m/s (Schwankungen zwischen 4 und 9 m/s sind normal) aufweisen, liefern Werte über 10 m/s Hinweise für eine erhöhte Gefäßsteifigkeit. Menschen, deren Pulswellengeschwindigkeit Werte über 14 m/s liefert, besitzen ein hohes Risiko, bleibende Schäden bis hin zum Herz-Kreislauf-Versagen, davonzutragen.
Obwohl die Pulswellenanalyse seit beinahe 10 Jahren von der Europäischen Hypertoniegesellschaft als genauer biologischer Indikator für Störungen der Gefäßfunktion empfohlen wird, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten bislang noch nicht. Derzeit ist die ambulante Untersuchung eine sogenannte IGeL-Leistung.
Die wichtigsten Risikofaktoren für überhöhte Pulswellengeschwindigkeit:
Mit zunehmendem Alter wird der Anteil an elastischen Fasern innerhalb der Gefäße geringer. Teilweise werden sie auch durch kollagenes Bindegewebe ersetzt, was die Gefäße zusätzlich versteift. Neben dem Lebensalter können folgende weitere Faktoren einen negativen Einfluss auf die Elastizität der Gefäße ausüben:
– starker Nikotinkonsum
– Diabetes
– Fettstoffwechselstörungen
– Adipositas
– Gicht
– dauerhafter Bewegungsmangel
– Diabetes
– koronare Herzkrankheit
– familiäre Disposition (Vererbung)
Die Zunahme der Gefäßsteife beeinflusst im großen Maß die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. Unter anderem verursacht sie hohen Blutdruck. Daher hat die Pulswellenanalyse eine wichtige vorausschauende Bedeutung, insbesondere bezüglich geeigneter Therapien. Möglicherweise wird der Arzt erstmals Medikamente verordnen, um den Blutdruck auf gesundes Niveau zu senken oder bei bereits bestehender Medikamenteneinnahme die Dosis anpassen.
Für welche Personengruppen empfiehlt sich die Analyse der Pulswellengeschwindigkeit?
Die Pulswellenanalyse ist besonders für oben genannten Risikogruppen sowie für Personen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Arteriosklerose und hohem Cholesterinspiegel geeignet. Internationale Studien belegen, dass die konventionelle Blutdruckmessung, ergänzt um die Pulswellenanalyse eine effektive Methode ist, um die Prognose von Hochdruckpatienten und die damit einhergehende, erforderliche Therapie zu optimieren. Durch flächendeckende Früherkennung von überhöhten Pulswellengeschwindigkeitswerten ließe sich laut europäischer Hochdruckgesellschaft die Anzahl von Patienten, die infolge von Bluthochdruck schwere Organschäden davontragen sowie die Zahl herzkreislaufbedingter Todesfälle drastisch verringern.
- Sie erhalten eine allgemeine Bewertung zu Ihrer Herzfrequenz und der Pulswellengeschwindigkeit. Letztere ist ein medizinisch anerkannte, revolutionärer Weg zur Beurteilung der Herz-Kreislauf-Gesundheit.
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Therapie und Verhaltensmaßnahmen bei zu hoher Pulswellengeschwindigkeit
Anhand der Auswertung der Pulswellenanalyse erkennt der Arzt, ob aufgrund des aktuellen Gefäßverhaltens ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Herz-Kreislauf-Krankheit besteht. Die jeweiligen Risikofaktoren können dann gezielt untersucht und entsprechend behandelt werden. Die wichtigsten Maßnahmen sind:
– gesunde, abwechslungsreiche, fettreduzierte Ernährung
– Raucherentwöhnung
– Überprüfung und entsprechende Reduktion des Alkoholkonsums
– Verordnung blutdrucksenkender Medikamente
– optimale Einstellung der Blutzuckerwerte
Achtung! Die wichtigste Maßnahme zur Verbesserung der Gefäßelastizität ist regelmäßige Bewegung und altersgerechter Ausdauersport.
Zusammenfassung:
– Die Pulswellengeschwindigkeit ist ein Maß für die Elastizität der Arterien.
– Die ambulant durchführbare, nichtinvasive Methode zur Ermittlung dieser Messgröße heißt Pulswellenanalyse.
– Je niedriger die Pulswellengeschwindigkeit, umso besser.
– Bei erhöhten Werten ab 10 m/s drohen Schlaganfall, Herzinfarkt oder andere Herzkreislaufkrankheiten.
– Neben möglicherweise notwendigen Medikamenten ist ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und Sport die wichtigste Maßnahme zur Erhaltung der Gefäßelastizität.
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